L-Tryptophan als Vorstufe von Serotonin

Tryptophan gehört zu den essenziellen Aminosäuren. Dies bedeutet, dass sie eine der lebenswichtigen Aminosäuren ist, die der menschliche Organismus zwingend benötigt. Gleichzeitig kann er essenzielle Aminosäuren jedoch nicht selbst herstellen, sodass es erforderlich ist, diese Stoffe mit der Nahrung aufzunehmen. Derartige Aminosäuren können ausschließlich durch die Nahrungsaufnahme von pflanzlichen Bestandteilen aufgenommen werden. Dies bedeutet, dass auch Vegetarier ausreichend mit den essenziellen Aminosäuren, zu denen neben Tryptophan auch die Stoffe Valin, Isoleucin, Lysin, Leucin, Threonin, Methionin und Phenylalanin gehören, versorgt sein können.

Tryptophan kommt in natürlicher Form, wenn auch nur in geringen Mengen, unter anderem in Bananen vor.
Tryptophan kommt in natürlicher Form, wenn auch nur in geringen Mengen, unter anderem in Bananen vor.

Besonders reich an Tryptophan sind beispielsweise Nüsse, Hülsenfrüchte, Bananen, Fisch oder Milchprodukte.

Besonders für die Bildung des Stoffes Serotonin, das auch als Glückshormon bezeichnet wird, ist es unablässig, dass der Körper mit ausreichend Tryptophan, für dessen Aufnahme durch den Organismus zusätzlich Kohlehydrate benötigt werden, versorgt wird. Serotonin und dessen Einfluss auf verschiedenste Körperfunktionen sind sehr vielfältig. Bereits 1969 stellten Forscher die These auf, dass ein Mangel an diesem Stoff für die Entstehung von Depressionen verantwortlich sei. Mittlerweile hat sich diese Vermutung bestätigt. Ein Serotoninmangel kann auch aggressives Verhalten und über einen längeren Zeitraum auch Depressionen sowie Angstzustände bewirken. Zudem wird dieser Stoff auch in Medikamenten gegen Migräne eingesetzt und ist bekannt für seine appetithemmende Wirkung sowie für seine Schlaf fördernde Wirkung. Letzteres ergibt sich nicht zuletzt dadurch, dass Serotonin zum Teil in Melatonin umgewandelt wird. Dieses sorgt für den typischen Tag- und Nachtrhythmus des Organismus.

Da ohne Tryptophan weder die Umwandlung in Serotonin noch von Serotonin in Melatonin im Organismus erfolgen könnte und es so ein Ausgangsstoff für die Umwandlung ist, wird diese essenzielle Aminosäure auch als natürliches Antidepressivum oder auch als sanftes Schlafmittel bezeichnet und als Nahrungsergänzung gehandelt. Eine Überdosierung mit dieser Aminosäure ist eher unwahrscheinlich, da sie selbst ihren Abbau reguliert. Man sollte jedoch vorsichtig sein, da eine zusätzliche Einnahme von Tryptophan nur dann sinnvoll ist, wenn auch wirklich ein Mangel besteht. Dies kommt jedoch sehr selten vor. Bislang konnte ein Mangel an dieser Aminosäure nur bei Patienten nachgewiesen werden, die von einer Fruktosemalabsorption betroffen sind. Darunter versteht man eine Stoffwechselstörung, bei der die betreffenden Patienten Fruchtzucker nicht vertragen. Dieser aufgenommene Fruchtzucker kann nicht vollständig im Dünndarm absorbiert werden und gelangt daher in den Dickdarm. Der Organismus reagiert mit Durchfall, Schmerzen und Blähungen. Meistens reagieren betreffende Personen auch auf Sorbit, da dieser zusätzlich die Aufnahme von Fruktose im Dünndarm hemmt. Interessant ist, dass Forscher herausgefunden haben, dass die Fruktosemalabsorption mit anderen Störungen bei der Aufnahme durch den Organismus einhergeht. Darunter sind Resorptionsstörungen im Bezug auf Zink, Tryptophan und Folsäure bekannt. Patienten, die unter einer Fruktoseintoleranz leiden, neigen auch häufiger zu Depressionen als die jeweilige Vergleichsgruppe ohne diese Malabsorption. Dies liegt an der Resorptionsstörung für Tryptophan und die damit verbundene verminderte Bildung des Glückshormons Serotonin.

In Deutschland ist Tryptophan bis zu einer Dosierung von 500 mg pro Tablette rezeptfrei in Apotheken erhältlich. In anderen Ländern wie Österreich oder der Schweiz ist es dagegen nur mit Vorlage eines Rezeptes erhältlich. In den Vereinigten Staaten sowie auch in Deutschland war das Produkt bis 1996 verboten. Anlass hierfür war ein gentechnisch hergestelltes Produkt einer Firma. Dieses war in den 80er Jahren in Verruf geraten, da 38 tödlich verlaufende Fälle des Eosinophile-Myalgie-Syndroms auf die Verbindung mit dieser Aminosäure zurückgeführt werden konnten. Bis heute sind die genauen Umstände jedoch ungeklärt, man geht jedoch davon aus, dass das genannte Syndrom durch verunreinigtes Tryptophan ausgelöst wurde. Weitere gute Informationen, sowie empfehlenswerte Tryptophan-Produkte können Sie hier nachlesen, oder bestellen.

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